Technische Chemie

Im Fachgebiet Technische Chemie sind neben dem Hochschullehrer, Prof. Dr. Jürgen Gmehling, derzeit (4/99) 2 wissenschaftliche Mitarbeiter

(Dr. Jürgen Rarey und Dr. Kai Fischer), 3 technische Angestellte,

15 Doktoranden, 4 Diplomanden und 7 studentische Hilfskräfte beschäftigt.

Für Büro, Labor und Praktikum stehen ca. 600 m2 zur Verfügung. Die zweite Professorenstelle ( C3 ) ist durch Prof. Dr. Frank Rößner besetzt. Für diese Arbeitsgruppe stehen weitere 550 m2 zur Verfügung. Weiterhin gibt es eine von PD Dr. habil. Axel Brehm geleitete Arbeitsgruppe.

Detaillierte aktuelle Informationen finden sich im Internet unter:

 www.uni-oldenburg.de/tchemie.

Lehre

Das Fachgebiet Technische Chemie bildet Chemiestudenten nach dem Vor­examen in Technischer Chemie aus. Neben den Hauptvorlesungen

(jeweils 2 SWS), wie der Einführung in die Technische Chemie, der chemi­schen Reaktionstechnik, den Grundoperationen und der chemischen Produk­tionstechnik mit begleitenden Übungen (insgesamt 4 SWS), können die Studenten ihre Kenntnisse in Technischer Chemie in verschiedenen Vertie­fungs­veranstaltungen wie z.B. Computeranwendung in der Technischen Chemie, Prozesssimulation mit Hilfe des kom­merziellen Simulationspakets ASPEN Plus, Stoffdatenabschätzung, Umwelttechnik, Mechanische Verfah­renstech­nik, .. erweitern. Daneben wird ein Praktikum in Technischer Che­mie und Exkursionen in Chemiebetriebe angeboten. Das "Seminar in Tech­nischer Chemie" und das "Kolloquium Technische Chemie", dienen in erster Linie der Weiterbildung der Doktoranden. Außerdem werden regelmäßig Weiterbildungskurse für Ingenieure, Chemiker, ... aus der Industrie in Zu­sammenarbeit mit der GVT und der DECHEMA veranstaltet.


Prof. Dr. Jürgen Gmehling

Mitarbeiter der Arbeitsgruppe

Dr. Jürgen Rarey

Dr. Kai Fischer

Bernd Werner, TA

Rainer Bölts, TA

Jessika Schröder, TA

Kooperationspartner

DDBST GmbH, Oldenburg

DECHEMA, Frankfurt

Dr. H. Kehiaian, Universität Paris, Paris, Frankreich

Prof. Dr. J. Matous, Inst. of Chemical Technology, Prag, Tschechien

Fachinformationszentrum (FIZ) Chemie, Berlin

LTP GmbH, Oldenburg, An-Institut

Prof. Dr. D. Richon, Ecole de Mines, Fontainebleau, Frankreich

Prof. Dr. D.A. Lempe, Martin Luther Universität Halle-Wittenberg

Prof. Dr. I. Kikic, Universität Triest, Triest, Italien

Prof. Dr. I. Wichterle, Tschechische Akademie der Wissenschaften, Prag, Tschechien

Prof. Dr. J. Novak, Inst. of Chemical Technology, Prag, Tschechien

Prof. Dr. K. Ochi, Nihon University, Tokio, Japan

Prof. Dr. P. Alessi, Universität Triest, Triest, Italien

Prof. Dr. S.-J. Park Chungnam National University, Daejon, Südkorea

Prof. Dr. E. Siimer, Inst. für Chemie, Estnische Akademie der Wissenschaf­ten, Tallinn, Estland


Prof. Dr. I. Shulgin, Technological University Minsk, Weißrussland

Prof. Dr. K. Kojima, Nihon University, Tokio, Japan

Prof. Dr. K. Tochigi, Nihon University, Tokio, Japan

Prof. Dr. T. Letcher, University of Natal, Durban, Südafrika

Univ.-Doz. Dr. H. Huemer, Technische Universität Graz, Österreich

Prof. Dr. S. Randzio, Academy of Science, Polen

Prof. Dr. K.-P. Yoo, Sogang University, Seoul, Südkorea

Promotionen

Lars Götze

Ralph Joh

Oliver Noll

Doktoranden

Dipl.-Chem. Jens Ahlers

Dipl.-Chem. Oliver Aufderhaar

Dipl.-Chem. Lars Becker

Dipl.-Chem. Kai Buchholz

Dipl.-Chem. Claudia Fiege

Dipl.-Chem. Hergen Gardeler

Dipl.-Chem. Hans Grensemann

Dipl.-Chem. Detlef Gruber

Dipl.-Chem. Sven Horstmann

Dipl.-Chem. Christian Ihmels

Dipl.-Chem. Jörn Kiepe

Dipl.-Chem. Michael Krummen

Dipl.-Chem. Jürgen Lohmann

Dipl.-Chem. Bernd Nien­haus

Dipl.-Chem. Martin Petri

Dipl.-Chem. Tim Pöpken

Dipl.-Chem. Christian Rose

Dipl.-Chem. Stefan Sander

Dipl.-Chem. Arnold Schweer

Dipl.-Chem. Magnus Topphoff

Dipl.-Chem. Michael Wil­ken

Dipl.-Chem. Roland Wittig

Diplomanden

Dirk Hufschmidt

Peter Kunze

Diana Langenheim

Sigrid Peuker

Anke Reinhardt

Thorsten Röpke

Birgit Schulte

Gastwissenschaftler

Prof. Dr. Zadjia Atik

Dr. Laureano Jiminez Esteller

Prof. Dr. Jiding Li

Prof. Dr. Lisheng Wang

Prof. Dr. Weidong Yan

Dr. Zhu Ming


Fremdfinanzierungen

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V. (AiF)

Chemische Industrie im In- und Ausland

Deutsche Gesellschaft für Chemisches Apparatewesen, Chemische Technik, Biotechnologie e.V. (DECHEMA)

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF)

Fonds der Chemischen Industrie (FCI)

Fachinformationszentrum (FIZ) Chemie, Berlin

DDBST GmbH, Oldenburg

Summary

The Chair of Industrial Chemistry is part of the Chemistry Department. Apart from different special courses the main fields of teaching are: Intro­duction to Chemical Engineering, Chemical Reaction Engineering, Unit Operations and Chemical Processes.

The main research activities are directed towards the synthesis and design of thermal separation processes. This includes:

1. development of reliable thermodynamic models ( gE-models, equations of state, group contribution methods ) for the prediction of phase equilibria and pure component properties.

2.   development of computerized devices for the determination of physical properties.

3. measurement of phase equilibria, heats of mixing, pure component prop­erties and kinetic data for chemical reactions.

4. development of software tools for the synthesis and design of separation processes and development of new computerized data bases.


5. experimental investigations involving various unit operations ( reactive distillation, adsorption, membrane processes, enzyme separation... ) and application of thermodynamic models to process development, envi­ron­mental protection, biotechnology and labor safety.

600 m2 are available for offices and laboratories. The group comprises 31 staff members (4/99).

(5 coworkers, 15 PhD-students, 4 diploma students, 7 students working part time)

Preise

Arnold-Eucken-Preis der Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurswesen 1982

Ehrungen

Kuratorium               1)  Fluid Phase Equilibria

2)  The International Electronic Journal of Phy-sico-Chemical-Data

                                   3)  J. Chem. Eng. Data

 

Gutachter                I)         Forschungsprojekte

a)  Deutsche Forschungsgemeinschaft

b)  Forschungsgemeinschaft Tschechischen Repu­blik

c)  Forschungsgemeinschaft der Slowenischen Republik

                                  


II)        Wissenschaftliche Zeitschriften

a)  Ind. Eng. Chem. Research

b)  J. Chem. Eng. Data

c)  Fluid Phase Equilibria

d)  AIChE Journal

e)  Cryogenics

f)  Can. J. Chem. Eng.

g)  Berichte der Bunsengesellschaft

h)  Thermochimica Acta

i)  Chem.-Ing.-Tech.

j)  ....

 

Beratungstätigkeiten:           - Chemische Industrie

- Ingenieurfirmen

- Gutachter bei Patentstreitigkeiten

- Process Engineering für die Finnische Akademie der Wissenschaften

 

Berufenes Mitglied         a)  GVC-Fachausschuß „Thermische Zerlegung von Gas- und Flüssigkeitsgemischen”

b)  GVC-Fachausschuß „Thermodynamik”

c)  DECHEMA-Fachausschuß „Ingenieurdaten”

 

Mitglied der folgenden Gesellschaften

ACS, AIChE, Bunsengesellschaft, DECHEMA, GDCh, VDI (GVC), Society of Process Engineers Japan


Durchführung von Tagungen

 »Computer in Chemistry «
Oldenburg, 21. bis 23. November 1990

GVC-Fachausschuß »Thermodynamik« und VDI-GET »Thermodynamik-Kolloquium 1996«, Oldenburg, 07. bis 09. September 1996

Forschung

Die Forschungsschwerpunkte der Arbeitsgruppe von Prof. Gmehling sind so gewählt, daß es zwischen den Ein­zelthemen zu einem möglichst großen gegenseitigen Synergismus kommt. Potentielle neue Forschungsschwer­punkte werden neben ihrer Relevanz für die industrielle Praxis auf der Basis der Anwendbarkeit von bereits in der Arbeitsgruppe bestehenden Lösungs­ansätzen und Technologien (Meßtechnik, Datenbanken, thermodynami­sche Modelle, Pilot-Anlagen, ....) beurteilt.

Bei der Entwicklung, Modellierung und Optimierung chemischer Prozesse mit Hilfe computergestützter Prozeßsimulation kommt der Beschreibung des realen Verhaltens von Reinstoffen und Gemischen eine Schlüsselrolle zu. Wärend die Lösung der Material- und Enthalpiebilanzen einer Anlage (teilweise weit über 10 000 Gleichungen mit ebensoviel Unbekannten) mit Hilfe moderner numerischer Verfahren keine größeren Probleme bereitet, hängt die Zuverlässigkeit der Resultate weitgehend von der Qualität der verwendeten Stoffdaten und Modelle ab.

Im Vordergrund steht aus diesem Grunde in allen Fällen die korrekte Be­schreibung der thermophysikalischen Eigenschaften reiner Stoffe und Gemi­sche über einen großen Temperatur- und Druckbereich sowie (bei Gemi­schen) über den gesamten Konzentrationsbereich hinweg. Auf dieser Basis lassen sich eine Vielzahl praxisrele­vanter Problemstellungen lösen:

Resultate der Forschung der Oldenburger Arbeitsgruppe (Modelle, Datenbanken, ...) finden sich deshalb in praktisch allen kommerziell verfügbaren Prozeßsimulatoren.

Im Einzelnen lassen sich die Arbeiten in folgende Schwerpunkte einteilen:

1.      Entwicklung und Weiterentwicklung zuverlässiger thermodynamischer Modelle ( gE-Modelle, Zustandsglei­chungen, Gruppenbeitragsmetho­den ) zur Korrelation und Vorausberechnung von Phasengleichgewich­ten, Ex­zessgrößen und Reinstoffeigenschaften.

2.      Entwicklung computergesteuerter Messtechniken.

3.      Experimentelle Bestimmung von Phasengleichgewichten, Mischungs­enthalpien, Reinstoffeigenschaften und kinetischen Daten.

4.      Erarbeitung von Softwaretools für die Entwicklung und Auslegung der verschiedenen thermischen Trennpro­zesse und Entwicklung neuer computergestützter Faktendatenbanken.

5.      Experimentelle Untersuchung verschiedener Grundoperationen (reaktive Rektifikation, Membranverfahren, Enzymtrennung,...) sowie die An­wendung thermodynamischer Modelle in den Bereichen Umweltschutz, Bio­technologie, Arbeitsschutz, petrochemische Industrie, Gas Proces­sing und Chemische Industrie.

Die verschiedenen Forschungsaktivitäten werden im folgenden genauer dargestellt.


1.         Modellentwicklung

Für die Synthese und Auslegung thermischer Trennprozesse und die Lösung von Problemen in den Bereichen Um­weltschutz, Biotechnologie und Ar­beitsschutz werden leistungsfähige thermodynamische Modelle zur Korrela­tion, Berechnung und sicheren Abschätzung von Reinstoff- und Gemischei­genschaften (Phasengleichgewichten, Exzess­größen) benötigt.

Deshalb wird in der Arbeitsgruppe intensiv an Test sowie der Weiter- und Neuentwicklung von thermodynamischen Modellen gearbeitet.

1.1 Aktivitätskoeffizientenmodelle

Neben umfangreichen Arbeiten zur Parameteranpassung unter Berücksichti­gung verschiedener thermodynamischer Informationen und Nebenbedingun­gen wird auf der Basis des Gruppenbeitragskonzepts an der Entwicklung zuver­lässiger und breit anwendbarer Methoden zur Abschätzung des realen Gemischverhaltens aus der Molekülstruktur  gearbeitet. Die von der Arbeits­gruppe entwickelten Gruppenbeitragsmethoden UNIFAC und mod. UNIFAC verfügen über eine Vielzahl von Gruppenparametern und werden in Olden­burg im Rahmen eines Industriekonsorti­ums ständig erweitert. Die Metho­den sind in praktisch allen Prozeßsimulatoren implementiert und werden in Werken wie Ullmann's Enzyklopädie der Technischen Chemie, dem VDI Wärmeatlas etc. empfohlen. Die Bedeutung und Verbreitung der Methode läßt sich auch dadurch erkennen, daß bei einer aktuellen CAS-Re­cherche mehr Literaturzitate für "UNIFAC" gefunden wurden als für die verbreiteten korrelativen gE-Mo­delle NRTL und UNIQUAC oder die am häufigsten verwendeten Zustandsgleichungen Peng-Robinson und Redlich-Kwong.

1.2 Zustandsgleichungen

Hierbei wird besonderes Gewicht auf die Analyse und Verbesserung von praxisrelevanten Gleichungen ( Soave-Redlich-Kwong, Peng-Robinson ) und die Entwicklung von leistungsfähigen Mischungsregeln gelegt. Eine in der Arbeitsgruppe entwickelte Kombinations-/Mischungsregel erlaubt die Ver­wendung allgemein verfügbarer gE-Mo­dell-Wechselwirkungsparameter in Zustandsgleichungen. Auf dieser Basis wurde eine leistungsfähige Gruppen­bei­trags- Zustandsgleichung ( PSRK ) entwickelt, die in vielen Simulatoren verfügbar ist. Die Methode erlaubt die simultane Beschreibung unter- und überkritischer Komponenten und liefert gleichzeitig alle für die Auslegung prakti­scher Prozesse erforderlichen Daten (hL, hV, rL, rV, DhV, Pis, ...). Die Methode wurde auf asymmetrische Gemische (stark unterschiedliche Mole­külgrößen) erweitert.

1.3 Octanol/Wasser-Verteilungskoeffizienten

Die in der Arbeitsgruppe entwickelte neue Methode zur Abschätzung von Octanol/Wasser-Verteilungskoeffizienten auf der Basis der Gruppenbei­tragsmethode UNIFAC zeigt im Vergleich zur allgemein verbreiteten Vor­ausberech­nungsmethode nach Leo und Hansch verschiedene Vorteile. So lassen sich neben den Octanol/Wasser-Verteilungs­koeffizienten auch Henry-Koeffizienten und Wasserlöslichkeiten vorausberechnen.

1.4 Elektrolytsysteme

Auf der Basis umfangreicher Tests bestehender Modelle zur Beschreibung von Elektrolytsystemen anhand einer Vielzahl gespeicherter Phasengleich­gewichts­daten wurde ein breit anwendbares Modell entwickelt, das eine gegen­über anderen Methoden verbesserte Beschreibung des Elektrolytein­flusses auf das Dampf-Flüssig-, Flüssig-Flüssig- und Gas-Flüssig-Gleichge­wichtverhalten elek­trolythaltiger Lösungsmittelgemische und der Salzlös­lichkeiten er­möglicht (LIQUAC). Dieses Modell wurde unter Verwendung des Gruppenbeitrags­konzepts auch als Vorausbe­rechnungsmethode imple­mentiert (LIFAC).

1.5 Adsorptionsgleichgewichte

Es werden anhand einer großen Datenbasis verschiedene Ansätze zur Be­schreibung von Gemischisothermen getestet und weiterentwickelt sowie eine Vorausberechnungsmethode entwickelt (PRAST). Zur Durchführung dieser Arbei­ten wurde eine umfangreiche Datenbank sowie ein integriertes Be­rechnungssystem aufgebaut.

1.6 Reinstoffdaten

In Zusammenarbeit mit verschiedenen Gruppen im In- und Ausland wurde eine umfangreiche Datenbank für ther­modynamische Eigenschaften reiner Stoffe aufgebaut. Die vom BMBF geförderten Arbeiten, an denen mehr als 20 Wissenschaftler beteiligt waren, wurden in Oldenburg koordiniert. Neben dem Aufbau der Datenbank wurden Pro­gramme zur Verarbeitung und Spei­cherung von Molekülstrukturen (Bindungstabellen) und zur Stoffdatenab­schät­zung entwickelt (ChemDB, AutoInkr, Artist). Programme zur Generie­rung von Stoffen mit vorgegebenen Eigen­schaften (CAMD - Computer Aided Molecular Design) sind in der Entwicklung. Seit Ende 1998 werden die Ar­beiten unter Beteiligung der Kooperationspartner im In- und Ausland mit privatwirtschaftlicher Förderung weiterge­führt.

1.7 Wissensbasierte Systeme

Es wurde ein System entwickelt, welches es gestattet, aus Datenbankinfor­mationen bzw. mit Hilfe von Gruppenbei­tragsmethoden (Aktivitätskoeffizi­enten bei unendlicher Verdünnung, azeotrope Punkte, Mischungslücken, Destilla­tionsgrenzlinien,... ) Zusatzstoffe für thermische Trennverfahren auszuwählen. Daneben erlaubt das System die Analyse des Verhaltens von Multikompo­nentensystemen in Bezug auf das Auftreten homogener oder heterogener Azeotrope. Das System wird ständig erweitert und verfeinert. Neuere Arbei­ten betreffen die Erweiterung auf reak­tive Systeme für die Reaktivrektifika­tion sowie Extraktion und Kristallisation.

2.         Experimentelle Untersuchungen

Trotz der umfangreichen in der DDB gespeicherten Informationen besteht nach wie vor ein sehr großer Bedarf an experimentellen Resultaten im Rah­men aktueller Fragestellungen und zum Füllen von Datenlücken für die Modellentwicklung. Aus diesem Grunde wurde eine Vielzahl von verschie­denen teilweise computergesteuerten Apparaturen aufgebaut. Dabei wurde wenn möglich auf bestehendes Know-How durch Beschaffung kommer­zieller Geräte oder Entwicklungen anderer Arbeitsgruppen zurückgegriffen. In vielen Fällen war es aber auch erforderlich, neue Technologien in der Arbeitsgruppe zu entwickeln, die dann teilweise von Industriepartnern in kommerzielle Produkte umgesetzt wurden (AutoLab, Mitsubishi Chemical Company). Die der Oldenburger Arbeitsgruppe zur Verfügung stehende Meßtechnik übersteigt in Umfang und Einsatzbreite die Möglichkeiten ande­rer universitärer und industrieller Forschungsgruppen. Das führt dazu, dass in der Arbeitsgruppe in großem Umfang experimentelle Untersuchungen für die Industrie durchgeführt werden. Von großer Bedeutung für die regelmä­ßige Wartung, Instandhaltung und Weiterentwicklung des Geräteparks ist die Verfügbarkeit langfristig angestellter technischer und wissenschaftlicher Mitarbeiter. Aus diesem Grunde wurde ein eigenes An-Institut gegründet, welches die Abwicklung eines Teils der industriellen Forschungsaufträge übernimmt.

Im folgenden werden die wichtigsten Apparaturen mit den jeweiligen An­wendungs- und Meßbereichen vorgestellt.

2.1 Dampf-Flüssig-Gleichgewichte

Zur Bestimmung von Dampf-Flüssig-Gleichgewichten ( VLE ) stehen di­verse, zum Teil selbst entwickelte Meßein­richtungen zur Verfügung:

Statische Apparatur ( 25 - 200 °C, 0.02 - 200 bar ). Die statische Appara­tur wird zur Zeit ausschließlich für Nichtelektrolytsysteme eingesetzt. Der große Messbereich läßt Untersuchungen mit Flüssiggasen und leichtflüchti­gen Komponenten zu. Insbesondere die durch langjährige Erfahrung und ständige Investitionen verbesserte hohe Genauigkeit in allen Messgrößen ( +/- 0.01% in der Gesamtzusammensetzung, +/- 0.01 K in der Temperatur, +/- 0.4 mbar + 0.01% im Druck ) läßt bei gleichzeitig hoher Datendichte eine sehr sichere Bestimmung der Phasengleich­gewichte binärer und ternärer Systeme sowie eine präzise Ableitung von azeotropen Punkten, Grenzakti­vitätskoeffi­zienten und Mischungslücken zu.

Computergesteuerte statische Differenzdruckapparatur ( -10 - 90 °C, 0 - 3 bar ). Diese Apparatur wird für viele Messungen aufgrund der im Anwen­dungsbereich noch weiter erhöhten Genauigkeit und des aufgrund der Auto­mati­sierung verringerten Arbeitsaufwands für Systeme von technischem Interesse und zur Erweiterung der Datenbasis für die Weiterentwicklung von Gruppenbeitragsmethoden, etc. eingesetzt.

Computergesteuerte statische Differenzdruckapparatur ( -10 - 160 °C, 0 - 30 bar ). Diese Apparatur stellt eine Erweiterung und Verbesserung der zuvor beschriebenen dar und ist auch für Messungen bei höhere Temperatu­ren und Drücken geeignet.

Dynamische Apparatur ( Trampe/Eckert ) ( -20-220°C, 0 - 1 bar ). Diese Apparatur wird bevorzugt für Elektro­lytsysteme verwendet. Dabei wird der Einfluß von Salzen auf den Trennfaktor binärer Lösungsmittelgemische un­tersucht. Die Auswahl der Systeme erfolgt nach dem Bedarf an speziellen Daten zur Entwicklung und Überprüfung von Gruppenbeitragsmethoden für Elektrolytsysteme.

Hochdruckapparatur mit gaschromatografischer Analyse der Phasen­zusammensetzungen (< 250 bar, 0 - 200 ºC  ). Diese Apparatur wird vor­dringlich für Messungen zur Modellentwicklung (PSRK) und zur Auslegung überkritischer Extraktionsprozesse (Supercritical Fluid Extraction) einge­setzt. Es werden die Zusammensetzungen von Gas- und Flüssigphase online mit Hilfe der GLC bestimmt. Die Entnahme kleiner Volumina (ca. 1ml erfolgt mit den bei der Ecole de Mines in Frankreich speziell entwickelten pneumatischen Probenahmeventilen.

Hochdruckapparatur mit gaschromatografischer Analyse der Dampf­phasenzusammensetzung (< 400 bar, 0 - 400 ºC  ). Diese Apparatur ist zur Vermessung stark korrosiver Substanzen geeignet und wird vordringlich für Messungen im Rahmen spezieller Projekte verwendet.

Drehwendelapparatur ( < 1 atm, 20 - 200 ºC  ). Diese dynamische Durch­flußapparatur kann zur Messung des Phasengleichgewichtverhaltens reakti­ver Systeme eingesetzt werden. Aufgrund der variablen Verweilzeit kann auf die Verweilzeit null extrapoliert werden.

Daneben stehen noch verschiedene Ebulliometer und die Headspace-Gaschromatographie zur Messung von VLE-Daten zur Verfügung.

Gleichzeitig werden weitere Apparaturen mit vergrößertem Einsatzbereich ( Druck, Temperatur ), verbesserter Au­tomatisierung ( Computersteuerung ) oder anderen Messprinzipien ( z.B. direkte synthetische Methode, kurze Ver­weilzeit, ... ) entwickelt.

2.2 Azeotrope Daten

Zur Bestimmung azeotroper Zusammensetzungen (homogene und hetero­gene Azeotrope) bei Drücken bis zu 3 bar und im Temperaturbereich von 25 bis 150oC stehen 2 Drehbandkolonnen zur Verfügung.

2.3 Mischungsenthalpien

 

Mischungsenthalpien liefern quantitative Informationen über die Tempera­turabhängigkeit der Phasengleichge­wichte. Zur experimentellen Bestim­mung werden verschiedene Apparaturen eingesetzt:

2 isotherme Durchflusskalorimeter der Fa. Hart Scientific. In einem großen Zustandsbereich ( 0 - 200 °C, 1 – 150 bar ) können auch Messungen mit Flüssiggasen und überkritischen Komponenten durchgeführt werden.

Die computergesteuerten Apparaturen werden hauptsächlich für systemati­sche Untersuchungen im Rahmen der Weiter­entwicklung von Gruppenbei­tragsmethoden (mod. UNIFAC, PSRK) eingesetzt. Eines der Geräte verfügt über einen speziellen Vorheizbehälter, so daß auch höherschmelzende Kom­ponenten vermessen werden können.

Tian-Calvet-Mikrokalorimeter (SETARAM (BT 2.15 II)). Dieses Batch-Kalorimeter kann neben der Bestim­mung von Mischungsenthalpien auch zur Messung von Schmelz- bzw. Umwandlungsenthalpien und -temperatu­ren, Reaktionsenthalpien und Molwärmen bei Drücken bis etwa 3 bar und im Temperaturbereich von -200 bis 200 oC eingesetzt werden. Zur Zeit werden vordringlich Mischungsenthalpien von Systemen vermessen, bei denen eine der Komponenten einen hohen Schmelzpunkt besitzt und die dadurch nicht so leicht mit Hilfe des Durchflusskalorime­ters untersucht werden können.

Transitiometer für korrosive Substanzen (<2000 bar, 20 - 400oC). Mit Hilfe des Transitiometers können alle kalorischen und mechanischen Effekte bei Zustands- und Phasenumwandlun­gen quantitativ verfolgt werden.

2.4 Grenzaktivitätskoeffizienten

Bei der Auslegung thermischer Trennprozesse kommt den Grenzaktivitäts­koeffizienten eine besondere Bedeutung zu. Für die experimentelle Bestim­mung dieser Eigenschaft dienen die oben erwähnten statischen Apparaturen, Ebullio­meter (Typ a) Swietoslawski, b) Trampe, Eckert), und ein Gas-Flüs­sig-Chromatograph, bei dem die Be­stimmung der Aktivitätskoeffizienten bei unendlicher Verdünnung über die Retentionszeit erfolgt. Es wurden bisher mehr als 1000 Werte für die Modellentwicklung und die Auslegung thermischer Trennverfahren ( z.B. Entfernung von VOC durch Absorption ) vermessen. Mit Hilfe einer neu aufgebauten Dilutor-Apparatur können spe­ziell Grenz­aktivitäts­koeffizienten in schwerersiedenden Lösungsmittelge­mischen vermessen wer­den, wie sie als Extraktivlö­sungsmittel in der Praxis eingesetzt werden.

2.5 Fest-Flüssig-Gleichgewichte

Die Schmelzgleichgewichte von Mischungen (eutektische Systeme) sind bei­spielsweise für die Auslegung von Kri­stallisatoren oder die sicherheitstech­nische Auslegung ( Zufrieren von Transportleitungen ) von großer Bedeu­tung. Gleichzeitig geben sie Auskunft über das reale Gemischverhalten bei tiefen Temperaturen ( Modellentwicklung ). Neben dem Aufbau einer ent­sprechenden Datenbank werden die publizierten Daten durch eigene Mes­sungen abge­run­det. Die Messung erfolgt durch die visuelle Bestimmung der Liquidus-Linie der untersuchten Gemische als Funktion der Zusammen­setzung.

 

2.6 Flüssig-Flüssig-Gleichgewichte

Zur Bestimmung von Flüssig-Flüssig-Gleichgewichten stehen verschiedene experimentelle Methoden zur Verfü­gung ( Schüttelkolbenmethode, Trü­bungs­titration, Flüssig-Flüssig-Gegenstromchromatographie (LLCCC )).

Mit Hilfe der LLCCC werden insbesondere Octanol/Wasser-Verteilungs­koeffizi­enten sowie Enzymverteilungs­koeffizienten in wässrigen Zweipha­sensystemen über die Retentionszeit ermittelt.

2.7 Adsorptionsgleichgewichte

Aufgrund immer strengerer gesetzlicher Auflagen werden zur Beseitigung der Verunreinigungen in Abluft- und Abwasserströmen verstärkt Adsorpti­ons­prozesse eingesetzt. Als Adsorptionsmittel kommen kristalline oder amor­phe feinkörnige Materialien mit großen inneren Oberflächen in Frage.

Mit Hilfe einer Adsorptionsapparatur ( Strömungsapparatur ) können Mehr­komponentenadsorptionsgleichgewichte über die Durchbruchskurven ermit­telt werden. Als Adsorbentien werden dabei insbesondere dealuminierte Y-Zeo­lithe eingesetzt, deren Hydrophobie und damit die Selektivität für polare bzw. unpolare Komponenten über das Al/Si-Verhältnis beeinflußt werden kann. Zur Bestimmung von Reinstoffadsorptionsisothermen steht weiterhin eine Adsorp­tionswaage zur Verfügung.

2.8 Gaslöslichkeiten

Mit Hilfe einer statischen Apparatur werden nach dem indirekten Messprin­zip Löslichkeiten leichtflüchtiger Kom­ponenten in flüssigen Lösungsmitteln und -gemischen gemessen. Die Daten werden einerseits für die Auslegung von Absorptionsprozessen, andererseits zur Erweiterung der Datenbasis für die PSRK - Methode benötigt. Umfangreiche Untersuchungen zielen auf die Vermessung selektiver Lösungsmittel ( NMP, Glykolether ) für Gaswäschen ( Ab­sorber/Desorber ) ab.

2.9 Reinstoffdampfdrücke

Reinstoffdampfdrücke als Funktion der Temperatur spielen als Randinfor­mation eine entscheidende Rolle bei der Berechnung von Trennfaktoren.

Im Rahmen der experimentellen Untersuchungen an Dampf-Flüssig-Gleich­ge­wichten (s.o.) sowie dem Aufbau einer Datenbank für Reinstoffeigen­schaften werden diese Daten mit Hilfe von dynamischen bzw. statischen Methoden im großen Tempe­raturbereich vermessen. Zusätzlich wird eine Apparatur zur Bestimmung sehr niedriger Dampfdrücke nach dem Prinzip der Knudsen-Zelle und eine automa­tisierte dynami­sche Apparatur aufge­baut.

2.10 Exzessvolumina

Exzessvolumina liefern Informationen über die Druckabhängigkeit des Pha­sen­gleichgewichts. Diese Information ist von praktischem Interesse für eine Reihe von Arbeitsschritten in der Chemischen Industrie und liefert zudem Auf­schlüsse über die Struktur flüssiger Mischungen für die Entwicklung thermodynamischer Modelle. Zur Bestimmung dieser Daten stehen zwei Dichtemessgeräte nach dem Biegeschwinger-Prinzip zur Verfügung. Eines der Geräte ist für Messungen bis 300oC und 600 bar geeignet (vgl. 2.12).

2.11 Flüssigviskositäten

Zur Bestimmung von Flüssigviskositäten bei Atmosphärendruck im Tempe­ratur­bereich von ca. 0 bis 90oC wurde ein computergesteuertes Ubbelohde-Viskosi­meter entwickelt.

2.12 Dichten von reinen Flüssigkeiten und Gasen sowie Gemischen

Mit Hilfe eines computerisierten Biegeschwinger-Dichtemessgeräts (Proto­typ vom Institut für Messtechnik, Dr. Stabinger, Graz) kann die Dichte im Zustands­bereich bis 600 bar und 300oC mit einer Genauigkeit von mind. 0.0002 g/cm³ bestimmt werden. Durch gleichzeitige Bestimmung verschie­dener Schwingun­gen (Grundwelle / Oberwelle) des mechanischen Schwin­gers erhält man wei­terhin Informationen über den Viskositätseinfluss auf die Dichtemessung.

2.13 Kritische Daten von reinen Stoffen und Gemischen

Mit Hilfe einer Apparatur mit Saphir-Durchflusszelle und computergesteu­erten Pumpen können kritische Punkte von Reinstoffen und Gemischen bis zu einer Temperatur von 400oC und einem Druck von 400 bar gemessen werden. Die Daten werden vordringlich für die Entwicklung der Gruppen­beitrags-Zustands­gleichung PSRK eingesetzt.

3. Entwicklung von Softwaretools, Datenbanken

Zur Anpassung der benötigten Modellparameter und zum Test der verschie­denen in der Arbeitsgruppe entwickelten thermodynamischen Modelle (gE-Modelle, Zustandsgleichungen, Gruppenbeitragsmethoden ) sind neben einer großen Datenbasis insbesondere hochentwickelte Anpassungs- und Analyse­programme von besonderer Bedeutung. Weiterhin ist für die Wissens- und Methodenpflege ( Erhalt des Know-How ) die computerisierte Codierung in Da­tenbanken und Berechnungsprogrammen unerläßlich.

3.1 Programmpaket

Orientiert an den Erfordernissen der Modellentwicklung wurde eine Vielzahl von Programmen entwickelt, die seit einigen Jahren unter einer gemeinsa­men Oberfläche und zusammen mit kommerziell entwickelten Funktionen von der DDBST GmbH gepflegt und auf verschiedenen Hardwareplattfor­men vertrieben werden. Der Arbeitsgruppe steht für die Forschung jeweils die aktuellste Version für die Methodenentwicklung zur Verfügung. Das Programm­paket ( Gesamtumfang ca. 500 000 Programmzeilen ) beinhaltet unter anderem:

·   Programme zur Datenrecherche, -retrieval, graphischen Darstellung, Konsistenzprüfung, Korrelation, Vorausbe­rechnung ... der verschiede­nen Reinstoff- und Gemischdaten.

·   Programme zur simultanen Korrelation von Reinstoff- und Gemischda­ten.

·   Berechnungsprogramme der für die Synthese und Auslegung thermischer Trennoperationen relevanten Größen wie azeotrope Daten in Multikom­ponentensystemen, Auswahl selektiver Lösungsmittel, ...

Neuere Entwicklungen beinhalten die:

·   Grafische Eingabe und automatische Verarbeitung von Molekülstruktu­ren zur vereinfachten Anwendung von Gruppenbeitragsmethoden.

·   Berechnung von Destillations- und Rückstandslinien in ternären Gemi­schen.

·   Auswahl geeigneter Lösungsmittel für die azeotrope und extraktive Rek­tifikation, Extraktion, ...

       Wahl des “besten” Reaktionsmediums.

       Berücksichtigung der Realität (Kg , Kj) bei chemischen Gleichgewich­ten.

 

3.2 Datenbanken für Phasengleichgewichte sowie thermodynamische Daten von Reinstoffen und Gemischen.

Basis für die genaue Kenntnis des realen Verhaltens reiner Stoffe und Gemi­sche sind experimentelle Informatio­nen aus der Literatur sowie eigenen Messungen. Aus diesem Grund wird seit 1973 in der Arbeitsgruppe konti­nuierlich am Aufbau und der Aktualisierung von Faktendatenbanken (Dort­munder Datenbank (DDB)) gearbei­tet, in denen experimentelle thermody­namische Daten von Reinstoffen und Mischungen in einheitlicher, com­putergerechter Form bereitgestellt werden, Diese Datenbanken sind ein uner­setzliches Werkzeug bei der Opti­mierung und Entwicklung thermodynami­scher Modelle, da praktisch sofort neue Ansätze an einer sehr umfang­rei­chen Datenbasis überprüft werden können. Weiterhin ist es möglich, die für die Synthese, Optimierung und Auslegung von thermischen Trennprozessen benötigten Daten direkt abzurufen. Den aktuellen Stand der Datenbank (Ver­sion Januar 1999) zeigt die folgende Tabelle:
Reinstoffdaten für ca. 12300 Komponenten, 32000 Literaturstellen
       
Gemischdaten:   Anzahl isothermer
    bzw. isobarer Datensätze
Dampf-Flüssig-Gleichgewichte:      
a) Normalsiedepunkt > 0 °C ( VLE )
18700
 
b) Normalsiedepunkt < 0 °C ( HPV )
16500
 
   
 
c) Elektrolytsysteme ( ELE )
2000
 
   
 
Aktivitätskoeffizienten bei unendlicher Verdünnung:
 
a) Reine Lösungsmittel ( ACT )
34400
Werte
b) Lösungsmittelgemische ( ACM )
800
   
Azeotrope Daten ( AZD )
43000
Werte
Flüssig-Flüssig Gleichgewichte ( LLE )
10600
 
Fest-Flüssig Gleichgewichte ( SLE )
7500
 
   
 
Gaslöslichkeiten ( GLE )
12000
 
Exzessenthalpien ( HE )
13650
 
Exzessmolwärmen ( CPE )
1050
 
Exzessvolumina ( VE )
12500
 
   
 
Adsorptionsgleichgewichte ( ADS )
3150
 
   
 
Reinstoffdaten ( PCP )
92500
 

Seit einigen Jahren wird die Pflege und Erweiterung der Datenbanken von der DDBST GmbH, einer Ausgründung mit ca. 10 Mitarbeitern, durchge­führt. Die aktuelle Version steht der Arbeitsgruppe zur Bearbeitung wissen­schaftlicher Fragestellungen zur Verfügung. Der Aufbau der vom BMBF 6 Jahre lang geförderten Faktendatenbank "Reinstoffdaten" wird seit 1998 an der Hochschule mit privatwirtschaftlicher Förderung (DDBST GmbH, FIZ CHEMIE GmbH) wei­tergeführt. Die Daten werden in gedruckter Form (DECHEMA Chemistry Data Series, VCH) sowie elektronisch als Inhouse-Version oder online (STN, DECHEMA Internet Server) öffentlich zur Ver­fügung gestellt. Die DDB ist die weltweit größte Faktendatenbank für Pha­sengleichgewichtsdaten und Exzessgrößen von Gemischen sowie für ther­modynamische Daten reiner Stoffe.

4. Untersuchungen in halbtechnischen Anlagen

4.1 Reaktive Rektifikation

Der Einsatz der reaktiven Rektifikation als Verfahrensalternative ist insbe­sondere für reversible chemische Reaktio­nen und Folgereaktionen interes­sant, da die gewünschten Produkte aus dem Reaktionsgemisch rektifikativ abgezo­gen und somit das Gleichgewicht zu höheren Umsätzen verschoben bzw. die Selektivität erhöht werden kann, was insbesondere die Aufarbeitung erleichtert.

In einer Technikumskolonne wurde unter Verwendung eines heterogenen Katalysators ( Katapak ® der Fa. Sulzer AG ) die Herstellung von Methyl­acetat untersucht. Die Untersuchungen zielen unter anderem auf einen Krite­rien­katalog ab, anhand dessen die Einsatzmöglichkeit der reaktiven Rektifi­kation beurteilt werden kann.

Auf der Basis thermodynamischer sowie reaktionskinetischer Daten werden die in der Technikumskolonne gewonnenen Daten per Simulation überprüft. Es wird ferner geprüft, welche Stofftransport- und Reaktormodelle geeignet sind, die komple­xen Material- und Enthalpiebilanzen orts- und zeitabhängig zu lösen.

4.2 Bestimmung der Makrokinetik

Zur reaktionstechnischen Auslegung einer Reaktivrektifikationskolonne ist die genaue Kenntnis der Makrokinetik als Funktion der Einflussparameter auf die gewünschte Umsetzung, in diesem Fall die Veresterung von Essig­säure mit Methanol, erforderlich. Die Kinetik der chemischen Reaktion ist ein maßgebender Parameter für die benötigte Verweilzeit innerhalb des Re­aktionsteils der Kolonne.

Durch die Verwendung verschiedener Reaktorformen mit unterschiedlichen Strömungsbedingungen sowie durch Variation der Katalysatormenge, der Katalysatorkorngröße, der Berieselungsdichte und der Gasbelastung soll ge­prüft werden, ob bzw. ab wann die Makrokinetik durch den Stofftransport limitiert wird und wie dies in den formal­kinetischen Modellen berücksich­tigt werden kann. Aktuelle Arbeiten dazu werden in einem speziellen Riesel­bettre­aktor durchgeführt.

4.3 Auftrennung von Enantiomerengemischen

Fügt man einem flüssigen Zweiphasensystem stereospezifische Selektoren zu, so kann damit eine extraktive Tren­nung von Enantiomeren erreicht werden. Mit Hilfe der Flüssig-Flüssig-Gegenstromchromatographie (LLCCC) wird die Eignung dieser Systeme für die Enantiomerentrennung untersucht.

5. Finanzierung durch Drittmittel

Auf dem Gebiet der Forschung ist die Arbeitsgruppe von Prof. Gmehling weltweit bekannt. Entsprechend ge­lingt es der Arbeitsgruppe, ungewöhnlich viele Drittmittel einzuwerben. Dabei wurden für die einzelnen Teilbe­reiche der Forschung jeweils verschiedene den Erfordernissen angemessene Finan­zierungsmodi gewählt.

Im Bereich der Datenbanken wird der wissenschaftlich interessante Neuauf­bau von Teildatenbanken an der Universität durchgeführt. Diese Arbeiten beinhalten auch die Überprüfung bestehender und Entwicklung neuer korre­lativer und prädiktiver Modelle, den Aufbau einer eigenen Meßtechnik etc.. Nach Fertigstellung wird die routinemäßige Pflege und ständige Aktualisie­rung auf Bitte des BMBF, der FIZ CHEMIE GmbH sowie der DECHEMA e.V. von der DDBST GmbH übernommen. Die DDB steht der Arbeitsgruppe für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung. Zur Zeit wird am Aufbau einer Reinstoffdatenbank gearbeitet, welcher von 1992 bis 1998 vom BMBF mit jährlich ca. DM 300 000.- gefördert wurde und seit 1998 bis ca. 2001 von FIZ CHEMIE GmbH und DDBST GmbH mit jährlich über DM 250 000.- gefördert wird.

Im Bereich der Modellentwicklung wurde für die Weiterentwicklung der UNIFAC und mod. UNIFAC-Methode ein internationales Industriekonsor­tium aus zur Zeit ca. 30 Firmen gegründet, welches ständig neue Sponsoren aufnimmt und zur Zeit mit annähernd DM 250 000 pro Jahr gefördert wird. Eine Übersicht über die beteiligten Firmen gibt die folgende Abbildung:

 

 

Die Laufzeit beträgt für jeden Sponsor mindestens 5 Jahre und verlängert sich danach automatisch um je 1 Jahr. Es ist mit einer anhaltenden Förderung zu rechnen solange die erfolgreiche Bearbeitung der Aufgaben sichergestellt ist. Zusätzlich wurden beispielsweise für die Firma DSM spezielle Erweiterungen der Methode mod. UNIFAC entwickelt (Förderung ca. DM 210 000.- in 3 Jahren).

Arbeiten an Zustandsgleichungen wurden durch Bund (AiF) und DFG (Schwerpunktprogramm " Überkritische Fluide als Lösungen und Reakti­onsmittel") mit durchschnittlich DM 160 000.- pro Jahr gefördert. Es wurde ein neues Projekt ab 1999 bei der AiF beantragt. Die Förderung durch die DFG ist noch für etwa 2 Jahre gesichert. Die Entwicklung von Elektrolytmodellen wird von der DFG mit annähernd DM 60 000.- pro Jahr gefördert. Eine Verlängerung im Schwerpunktprogramm "Stoffeigenschaften komplexer fluider Gemische" wurde für 2 Jahre bewilligt. Die Förderung langjähriger Arbeiten zur Beschreibung von Multikomponenten-Adsorpti­onsgleichge­wichten durch die DFG mit annähernd DM 50 000.- pro Jahr wird im August 1999 auslaufen.

Die Projekte zur Modellentwicklung beinhalten oft auch Mittel für den Auf­bau von Apparaturen und die Mes­sung von Daten. Zum großen Teil werden experimentelle Arbeiten im Rahmen kurzfristiger Projekte im Indu­strieauf­trag durchgeführt. Die Finanzierung dieser Arbeiten beträgt gleichbleibend mehr als DM 300 000.- pro Jahr. Da hierfür langfristig beschäftigte wissen­schaftliche und technische Mitarbeiter erforderlich sind, die nicht über befristete Hoch­schulstellen zu halten sind, werden diese Arbeiten teilweise durch das neu gegründete An-Institut LTP GmbH (Laboratory for Thermophy­sical Pro­perties) übernommen werden müssen.

Daneben werden spezielle anwendungsorientierte Projekte begrenzter Lauf­zeit für öffentliche und private Spon­soren durchgeführt (Melaminprozeß, Reaktivrektifikation, Test eines Expertensystems zur Modellauswahl), die Mittel im Bereich von DM 100 000.- bis DM 200 000.- pro Jahr bereitstel­len.

 

6. Herausragende Ergebnisse und ihre Auswirkungen in Wissen­schaft und Praxis

Im Forschungsschwerpunkt Datenbanken wurde mit der Dortmunder Daten­bank seit 1973 die weltweit umfang­reichste Faktendatenbank für thermody­namische Daten reiner Stoffe und Gemische erstellt. Die Datenbank ist über verschiedene Online-Hosts (STN, DECHEMA) im Internet verfügbar, als Inhouse-Version bei über 35 Firmen im In- und Ausland installiert und zum Teil in gedruckter Form erhältlich (DECHEMA Chemistry Data Series, VCH, insgesamt 36 Bände). Es bestehen Schnittstellen in allen größeren Prozeßsimulatoren, beim Markt­führer Aspen Tech ist der Online-Zugriff bereits in die Benutzeroberfläche integriert. Die in der Arbeitsgruppe ent­wickelten Modelle (UNIFAC, mod. UNIFAC, PSRK, ...) finden sich eben­falls in praktisch allen kommer­ziellen Simulatoren und werden weltweit in der Chemischen Industrie für die Lösung vielfältiger Probleme ein­gesetzt. Eine Recherche in Chemical Abstracts ergab für den Suchbegriff UNIFAC mehr Zitate (über 1250) als für andere bekannte Modelle der Mischpha­senthermodynamik (NRTL, UNIQUAC, Peng-Robinson, Redlich-Kwong):

 

 

In der Arbeitsgruppe entwickelte Softwaretools für die Datenkorrelation, Prozeßsynthese etc. werden in großem Umfang bei vielen Firmen erfolgreich eingesetzt.

Die Resultate der experimentellen Arbeiten zeichnen sich durch allgemein hohe Qualität aus. Bei wichtigen Stoffgrößen wie Dampf-Flüssig-Gleichge­wichten, Exzeßenthalpien, Aktivitätskoeffizienten bei unendlicher Verdün­nung etc. entspricht der Umfang der in der Arbeitsgruppe gemessenen Daten ca. 5-10% der im gleichen Zeitraum weltweit publizierten Daten. Gleichzei­tig werden hier wichtige Größen wie die Exzessenthalpie, die meist nur im Bereich der Raumtemperatur verfügbar ist, bei den für die Modellentwick­lung wichtigen höheren Temperaturen (90oC, 140oC) bestimmt. In Oldenburg entwickelte Apparaturen wurden in der Industrie und an anderen Universitä­ten nachgebaut oder sind sogar inzwischen kommerziell verfügbar. Daneben werden ständig eine Vielzahl von Messungen für die Optimierung bestehen­der bzw. im Aufbau befindlicher Anlagen (Sasol, DSM, Agrolinz,...) durch­geführt.

In vielen Fällen wurden Modelle direkt für spezielle Industrieanwendungen entwickelt, z.B. Phasengleichge­wichte formaldehydhaltiger Systeme bei der Trioxan-Synthese, Ausdampfverhalten von Flüssigringpumpen, detaillierte Untersuchungen zur Mikro- und Makrokinetik für die reaktive Rektifikation, Abtrennung von Aro­maten aus dem bei der Gas- oder Erdölförderung an­fallenden Wasser auf Bohrinseln, ... Andere Arbeiten fanden ihren Eingang in die Behandlung von Umwelt- und Arbeitsschutzfragen (Abschätzung von Octanol-Wasser-Verteilungskoeffizienten bzw. Bioakkumulation, Schicksal von Chemikalien in der Umwelt, Durchlässigkeit von Sicherheitshandschu­hen, Expositionsabschätzungen für Arbeitsplätze) durch verschiedene Be­hörden (Bundesan­stalt für Arbeitsschutz und Unfallforschung,, Umwelt­bundesamt, ...).  In einer großen Zahl von Fällen unterstützt die Arbeits­gruppe Institute und Firmen bei der Lösung spezifischer Probleme. Beispiele sind die Druckindustrie (FOGRA, Gruner & Jahr), die Lageregelung von Satelliten in der Raumfahrt (ERNO), Wahl eines umweltver­träglicheren Lösungsmittels für die Stofftrennung (Sasol, ...), Optimierung der Rumde­stillation (Bacardi), Pro­duktion von Ethylalkohol aus Zuckerrohrabfällen (Gasohol-Projekt, Brasilien). ... Im Bereich der reaktiven Rek­tifikation befindet sich die Arbeitsgruppe an der vordersten Front der Forschung. Auf­grund des hohen Interesses an den hier durchgeführten Arbeiten und der Expertise der Arbeitsgruppe besuchen jährlich weit mehr als 100 Ingenieure und Wissenschaftler aus Industrie und Hochschule die Arbeitsgruppe zu informativen Gesprächen und Problemdiskussionen.

 

7. Forschungskooperationen und interdisziplinäre Zusammenar­beit

Innerhalb der Hochschule bestehen Kooperationen im Bereich der Enantio­merentrennung (Prof. Dr. Martens, Organische Chemie) sowie im Bereich der Reaktivrektifikation  (PD Dr. habil. Brehm).

Die Arbeitsgruppe ist an den DFG-Schwerpunktprogrammen "Überkritische Fluide als Lösungen und Reakti­onsmittel" und "Stoffeigenschaften kom­plexer fluider Gemische" beteiligt.

Mit der FIZ CHEMIE GmbH in Berlin besteht seit langem eine intensive Zusammenarbeit. Die FIZ CHEMIE GmbH beteiligt sich beispielsweise finanziell und inhaltlich an der Förderung des Aufbaus der Faktendatenbank für Reinstoffdaten.

Die seit mehr als 20 Jahren bestehende intensive Zusammenarbeit mit der Abteilung IuD (Information und Do­kumentation) der DECHEMA hat be­reits viele Früchte getragen. Zu erwähnen sind die Publikation von ca. 35 Tabellenwerken im Rahmen der DECHEMA Chemistry Data Series, die Veranstaltung von mehr als 20 Kursen für Teilnehmer aus Industrie und Hochschule, die Beteiligung an der Fortbildung arbeitsloser Chemiker und die gemeinsame Durchführung verschiedener AiF-Projekte. Die DECHEMA unterstützt die Arbeitsgruppe seit ca. 1975 im Rahmen der Max-Buchner-Stiftung.

In den letzten 15 Jahren wurden von der Arbeitsgruppe 5 Datenbankprojekte mit Förderung des BMBF (Projekt­träger GMD) durchgeführt. Es bestehen regelmäßige Kontakte zum beteiligten Referat.

Gemeinsam mit der GVT (Forschungs-Gesellschaft Verfahrens-Technik e.V.) werden seit mehreren Jahren mit großem Erfolg Hochschulkurse für Industrieteilnehmer durchgeführt, die in einzelnen Fällen auch zu weiteren Kursen bei den Firmen selbst führen (DSM (Niederlande), Sasol (Südafrika), Ciba Geigy (Schweiz), Mitsubishi Chemical Company (Japan), in Planung Hofmann-LaRoche, DOW Chemical, ...).

Weiterhin beteiligt sich die Arbeitsgruppe an verschiedenen Fachausschüs­sen der GVC·VDI-Gesellschaft Ver­fahrenstechnik und Chemieingenieurwe­sen ("Thermische Zerlegung von Gas- und Flüssigkeitsgemischen" und "Thermodynamik").

Mit Prof. Lempe (Merseburg) besteht seit langem ein enger Kontakt, der unter anderem zu einem gemeinsamen Seminar (Entwicklung von Zustands­gleichungen) und Projekt (Expertensystem zur Methodenauswahl in weite­rer Zusammenarbeit mit der DECHEMA und Prof. Simrock, Dortmund) geführt hat.

In einem DFG-Projekt mit Prof. Lacmann, Braunschweig und Prof. Gaube, Darm­stadt wurde die Einsatzfähig­keit der Gruppenbeitragsmethode GTASQUAC erweitert und eingehend untersucht.

Aufgrund der Vielzahl der Kooperationen mit ausländischen Partnern sollen hier nur die wichtigsten tabellarisch aufgeführt werden:

 

Kooperations­partner

Dauer

Thema

Art der Ko­operation

Förderung

Sasol, Südafrika

Seit 1992

Prozessent­wicklung

Messungen, Pro­zesssyn­these, Thermodynamik-Kurs, gegenseitige Besu­che

Sasol

DSM, Nieder­lande

Seit 1989

Prozessent­wicklung

Messungen, ge­meinsame Publika­tionen, Thermo­dy­namik-Kurs, ge­genseitige Besuche

DSM

Mitsubishi Chemical Com­pany, Japan

Seit 1994

Prozessent­wicklung

Messungen, Ther­mody­namik-Kurs, gegenseitige Besu­che

Mitsubishi Chemical Company

Prof. Dr. de Swaan Arons Universität Delft,  Niederlande

Seit 1990

Hochdruck-Pha­sengleichge­wichte

Gegenseitige Besuche, Ent­wicklung Mess­technik

-

Ciba Geigy (Novartis Pharma, Novartis Crop Protection, Ciba Speciality Chemicals) Schweiz

Seit 1990

Optimierung bestehen­der Trennprozesse

Messungen, Ther­mody­namik-Kurs, gegenseitige Besu­che

Ciba Geigy (Novartis Pharma, No­vartis Crop Protection, Ciba Speciality Chemicals)

Hofmann-LaRo­che, Schweiz

Seit 1986

Optimierung bestehen­der Trennprozesse

Thermodynamik-Kurs geplant, Entwicklung Messtechnik, gegenseitige Besu­che

Hofmann-LaRoche

Prof. Dr. D. Richon ,
Ecole des Mines, Fon­tainebleau,  Frankreich

Seit 1996

Hochdruck-VLE, überkriti­sche Kompo­nenten

Materialtausch, Entwick­lung Messtechnik, versch. gegensei­tige Besuche

Diverse, (Gas Processors Association, ...)

Prof. Dr. S. Randzio, Akade­mie der Wissen­schaf­ten,  Polen

Seit 1998

Kalorimetrie, Transi­tiometrie

Materialtausch, Entwick­lung Messtechnik, versch. gegensei­tige Besuche

Agrolinz

Prof. Dr. Li-Sheng Wang, Beijing Insti­tute of Tech­nology, Beijing, China

Seit 1996

Entwicklung Zustands­glei­chungen

Forschungsaufent­halt in Oldenburg

DAAD

Prof. Dr. Wie-Dong Yan, Zhe­jiang University, Hangzhou, China

Seit 1995

Modellent­wicklung, Messungen

Forschungsaufent­halt in Oldenburg

DAAD

Prof. Dr. Jiding Li,
Tsinghua Uni­versity, Beijing, China

Seit 1991

Modellent­wicklung

Verschiedene For­schungsaufent­halte in Oldenburg

DAAD

Dr. Zadjia Atik, Universite des Sciences et de la Technolo­gie, Houari Boume­diene, Algerien

Seit 1993

Messungen

Verschiedene For­schungsaufent­halte in Oldenburg

DAAD

Prof. Dr. K.-P. Yoo,
Sogang Uni­versity, Seoul,  Südkorea

Seit 1990

Polymersysteme

Forschungsaufent­halt in Oldenburg

Alexander von Humboldt-Stiftung

Prof. Dr. J. Matous,
Inst. of Chemi­cal Techno­logy, Prag, Tschechien

Seit 1992

Reinstoffdaten, Samm­lung, Korrelation, ...

Gemeinsames For­schungsprojekt

BMBF, FIZ CHEMIE, DDBST

Univ. Doz. Dr. H. Huemer, Technische Universität Graz,  Österreich

Seit 1994

Reinstoffdaten, Samm­lung, Korrelation, ...

Gemeinsames For­schungsprojekt

BMBF, FIZ CHEMIE, DDBST

Prof. Dr. T. Letcher, Univer­sity of Natal, Durban, Süd­afrika

Seit 1994

Messungen

Postdoc W. Moollan

DAAD

Prof. Dr. S.-J. Park,
Chungnam National Univer­sity, Daejon, Südkorea

Mehrere Aufent­halte seit 1984

Prozesssynthese Messtechnik

Gemeinsames DFG (KOSEF) Projekt einge­reicht

DAAD

Prof. Dr. E. Siimer, Prof. Dr. L. Kudryavtseva Inst. Für Che­mie, Estnische Aka­demie der Wis­senschaf­ten,  Tallinn

Seit 1994

Reinstoffdaten, Samm­lung, Korrelation, ...

Gemeinsames For­schungsprojekt

BMBF, FIZ CHEMIE, DDBST

Prof. Dr. I. Shulgin Tech­nological Uni­versity Minsk,  Weißruss­land

Seit 1994

Reinstoffdaten, Samm­lung, Korrelation, ...

Gemeinsames For­schungsprojekt

BMBF, FIZ CHEMIE, DDBST

Prof. Dr. K. Tochigi, Prof. Dr. K. Kojima, Prof. Dr. K. Ochi Nihon Univer­sity, Tokio, Japan

Seit 1977

Modellent­wicklung, Messungen

Gemeinsame Publikatio­nen, Lehrbuch-Projekt

Diverse

Dr. L. Fele,  Slowenien

1994

Trennproblem Toluol, Propy­lenglykol, Wasser

Messungen, For­schungs­aufenthalt von Dr. Fele in Oldenburg (6 Wochen), gemein­same Publikation

-

 

8. Geplante zukünftige Forschungsschwerpunkte

·        Reaktive Rektifikation, Entwicklung und Modellierung technischer Prozesse mit kombinierter Reaktion und Stofftrennung (Membranreak­toren etc.)

·        Entwicklung von Modellen zur Vorausberechnung verschiedener Eigen­schaften reiner Stoffe

·        Erweiterung des Expertensystems zur Prozesssynthese um Module für die Extraktion mit unterkritischen oder überkritischen (SCF-supercritical fluid) Lösungsmitteln, Kristallisation, ...

·        Entwicklung einer vereinheitlichten Zustandsgleichung zur Beschrei­bung inerter und chemisch reagierender fluider Gemische mit Elektro­lyten, Polymeren und Gasen, Feststofflöslichkeiten etc.

·        Abschätzung von Flammpunkten von Gemischen (in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Material­forschung und -prüfung).

·        Abschätzung der Bioakkumulation und der Ausbreitung von Chemika­lien in der Umwelt unter Verwendung der in der Arbeitsgruppe entwic­kelten Vorhersagemethode für Octanol-Wasser-Verteilungskoeffizien­ten.

·        Konsistente Darstellung der Kinetik und Gleichgewichtslage chemischer Reaktionen und Abschätzung des Lösungsmitteleinflusses auf die Ge­schwindigkeitskonstanten.

9. Darstellung der Ergebnisse in der Öffentlichkeit

·        Präsentation der Forschung auf der ACHEMA (Frankfurt), der weltweit größten internationalen Messe für Chemieingenieurwesen und Appara­tebau. Die Messe findet alle 3 Jahre statt. Die Arbeitsgruppe tritt dort seit Mitte der 80er Jahre regelmäßig mit einem eigenen Stand auf. Im Rahmen dieser Messe konnten viele erfolg­reiche Kontakte geknüpft bzw. vertieft werden.

·        Beteiligung an Fachausschüssen der GVC (GVC·VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieinge­nieurwesen) und der DECHEMA.

·        Intensive Industriekontakte im Rahmen von nationalen und internatio­nalen Tagungen, Kursen etc.. Besuche bei vielen Firmen im In- und Ausland.

·        Vielzahl an Vorträgen und Publikationen.

·        Ausführliche Präsentation von Forschung und Lehre im Internet.

·        ...

 

Diplomarbeiten (ab 1997)

Diplomanden (Abgabedatum)

Birgit Schulte, 02.04.1997, Enantiomerentrennung mit Hilfe chromato­gra­phischer Methoden

Diana Langenheim, 12.06.1997, Experimentelle und theoretische Untersu­chun­gen zur Synthese thermi­scher Trenn­prozesse

Magnus Topphoff, 24.10.1997, Untersuchung experimenteller Methoden als Grundlage für die Auslegung thermi­scher Trennverfahren

Dirk Hufschmidt, 02.02.98, Messung und Vorausberechnung des Einflusses von Elektrolyten auf Dampf-Flüssig-Gleichgewichte

Thorsten Röpke, 25.11.1997, Messung und Modellierung von Fest-Flüssig-Phasengleichgewichten

Tim Pöpken, 15.02.1998, Makrokinetik von Veresterungsreaktionen in Pac­kungen vom Typ Katapak

E. Christian Ihmels, 22.03.1998, Experimentelle Bestimmung von Dichten und Viskositäten und theoretische Unter­suchungen zur Berechnung von Viskositäten organischer Fluide

Lars Becker, 15.03.1998, Experimentelle Bestimmung kalorischer Rein­stoffdaten mit einem Tian-Calvet Kalorime­ter und Berechnung von Wär­mekapazitäten mit Hilfe von Gruppenbeitragsmethoden

Sigrid Peuker, 22.05.1998, Messung und Modellierung von Adsorptions­gleichgewichten organischer Dämpfe auf dealuminierten Y-Zeolithen unter Berücksichtigung der Temperaturabhängigkeit

Michael Krummen, 28.05.1998, Unterschiedliche Methoden zur experimen­tellen Bestimmung der Aktivitätskoeffi­zienten bei unendlicher Verdünnung als Grundlage für die Auslegung thermischer Trennprozesse

Roland Wittig, 07.09.1998, Messung und Modellierung von Dampf-Flüssig-Gleichgewichten und Exzessgrößen stark realer Systeme

Jens Ahlers, 30.09.1998, Messung,Modellierung und Bewertung von Fest-Flüs­sig-Phasengleichgewichten

Peter Kunze, 30.03.1999, Untersuchung zur Kinetik einer heterogenen kata­ly­sierten Veresterungsreaktion unter Berücksichtigung von Adsorptionsef­fekten

Hans Grensemann, 20.01.1999, Experimentelle Bestimmung und Berech­nung von Gaswärmeleitfähigkeiten

Jörn Kiepe, 27.04.1999, Messung von Dampf-Flüssig-Phasengleichgewich­ten ternärer elektrolythaltiger Systeme und Bestimmung der mittleren Akti­vitätskoeffizienten verschiedener Salze

Michael Wilken, 17.05.1999, Experimentelle Bestimmung und Korrelation von Gaslöslichkeiten und Dampf-Flüssig-Gleichgewichte

Promotionen in der Technischen Chemie (ab 1997)

Oliver Noll, Dezember 1997, Analyse und Beschreibung thermodynamischer Eigenschaften von Reinstoffen und Mischungen unter Verwendung kubi­scher Zustandsgleichungen


Ralph Joh, April 1998, Erweiterung der Anwendungsgebiete der Gruppen­beitragsmethode Modified UNIFAC (Dortmund)

Kay Buchholz, Juni 1998, Untersuchungen zum Einsatz der Flüssig-Flüssig-Gegenstromchromatographie zur Lö­sung verfahrenstechnischer Aufgaben

Lars Götze, Dezember 1998, Makrokinetik der heterogen katalysierten Vere­sterung von Methanol und Essigsäure sowie der Hydrolyse von Methylacetat in strukturierten Packungselementen

Aufenthalte von Gastwissenschaftlern 1997-1998

Name

Aufenthaltszeit

finanziert

Dr. Zadjia Atik, Universite des Scien­ces et de la Technologie, Houari Boumediene, Alger

7.-9.98

DAAD

Dr. Laureano Jiminez Esteller, Aspen Tech, Bo­ston, USA

2.-3.98

-

Prof. Dr. Jiding Li; Tsinghua Univer­sity, Beijing/China

Verschiedene Besu­che

DAAD

Prof. Dr. Iwan Shulgin, Byelorussia Inst. of Technology Minsk/GUS

Verschiedene Besu­che

BMBF

Dr. Warren Moollan, Natal University, Dur­ban/South Africa

1.4.96 - 31.3.97

DAAD

Prof. Dr. Li-Sheng Wang, Beijing Institute of Technology, Beijing/China

1.9.96 - 31.8.97

DAAD

Prof. Dr. Wei-Dong Yan, Zhejiang University, Hangzhou/China

1.3.96 - 15.8.98

DAAD

Dr. Zhu Ming, Zhejiang University, Hangzhou/China

1.8.97 - 15.8.98

 

Ausgewählte Vorträge

J. Gmehling, C. Möllmann, Group Contribution Methods and Dortmund Data Bank - Ideal Tools for the Synthesis and Design of Chemical Processes, Distillation & Absorption, Maastricht 8-10 September 1997

J. Gmehling, Present Status of Group Contribution Methods for the Synthesis and Design of Chemical Processes Molecular Thermodynamics and Molecular Simulation, Hosei University, Tokyo 12-15 January 1997

K. Fischer, J. Li, J. Gmehling, Further Development of the PSRK Model for the Prediction of Gas Solubilities and Vapor-Liquid Equilibria at Low and High Pressures, European Congress on Chemical Engineering, Florence ( Italy ), May 4-7, 1997, Event 601 of EFCE

J. Gmehling, Group Contribution Methods and the Dortmund Data Bank - Ideal Tools for the Synthesis and Design of Chemical Processes, Bâle Meeting, Basel,  May 26-28,1998

J. Gmehling, Group Contribution Methods - Ideal Tools for the Synthesis and Design of Separation Processes, 7th International Chemistry Conference in Africa, 34th Convention of the South African Chemical Institute, 6 - 10 July 1998, University of Natal, Durban, South Africa

J. Gmehling, W. Cordes, Review of Thermophysical Pure Component and Mixture Data for Aliphatic Halogenated Organic Compounds, and Alkanes, 1st International Workshop on Thermochemical, Thermodynamic and Transport Properties of Halogenated Hydrocarbons and Mixtures, Pisa, Italy, December 15-18, 1999

Literatur

Bücher

1)         J. Gmehling, U. Onken
            Vapor-Liquid Equilibrium Data Collection, Bd. I, Bd. Iia
DECHEMA Chemistry Data Series, Frankfurt 1977-1978

2)         J. Gmehling, U. Onken, W. Arlt
            Vapor-Liquid Equilibrium Data Collection, Part. IIb ff., 8 Part
            DECHEMA Chemistry Data Series, Frankfurt ab 1978

3)         J. Gmehling, U. Onken, P.Grenzheuser, B. Kolbe, U. Weidlich
            Vapor-Liquid Equilibrium Data Collection, Part IId, V, Vic
            DECHEMA Chemistry Data Series, Frankfurt ab 1978

4)         Aa. Fredenslund, J. Gmehling, P. Rasmussen
Vapor-Liquid Equilibria Using UNIFAC - A Group Contribution Method
Elsevier, Amsterdam 1977

4a)       Aa. Fredenslund, J. Gmehling, P. Rasmussen:
UNIFAC - A Group Contribution Method for Vapor-Liquid Equili­brium Calculation
(Chinese Translation), Chemical Industry Publication, Peking (1982)

5)         J.M. Prausnitz, J. Gmehling
Thermodynamik der Phasengleichgewichte, Krausskopf-Verlag, Mainz 1980

6)         C. Christensen, J. Gmehling, P. Rasmussen, U. Weidlich
            Heats of Mixing Data Collection, 2 Parts
            DECHEMA Chemistry Data Series, Frankfurt 1984

7)         D.Tiegs, J.Gmehling, A.Medina, M.Soares, J.Bastos, P.Alessi, I.Kikic
Activity Coefficients at Infinite Dilution, 2 Part
DECHEMA Chemistry Data Series, Frankfurt 1986     

 8)        J. Gmehling, B. Kolbe
            Thermodynamik, Thieme-Verlag, Stuttgart 1988

8a)      J. Gmehling, B. Kolbe
           Thermodynamik ( Japanese Version ( translated by K. Tochigi and
           K. Kojima ), Kagaku Kogyosha, Tokio 1993

9)         J. Gmehling, U. Onken, J.Rarey-Nies
            Vapor-Liquid Equilibrium Data Collection, Part Ib, IIe, IIf, IIIa,
            IIIb, IVa    DECHEMA Chemistry Data Series, Frankfurt ab 1988

10)       J. Gmehling, T.Holderbaum
            Heats of Mixing Data Collection
            DECHEMA Chemistry Data Series, Vol. III, Supplement 1 + 2
            DECHEMA, Frankfurt ab 1988

11)       J. Gmehling (Editor)
            Software Development in Chemistry 5
            Proceedings of the Workshop "Computers in Chemistry",
            Olden­burg, Springer-Verlag, Berlin 1991

12)       J. Gmehling, B. Kolbe
           
Thermodynamik, 2. Edition, VCH-Verlag, Weinheim 1992

13)       J. Gmehling, J. Menke, J. Krafczyk, K. Fischer
            Azeotropic Data, 2 Parts, VCH-Verlag, Weinheim 1994

14)       J. Gmehling, J. Menke, M. Schiller
            Activity Coefficients at Infinite Dilution, Supplement 3+
            DECHEMA Chemistry Data Series, Frankfurt 1994  

15)       J. Gmehling, A. Brehm
            Lehrbuch der Technischen Chemie - Grundoperationen
            Thieme-Verlag, Stuttgart 1996

16)       J. Gmehling, U. Onken
            Vapor-Liquid Equilibrium Data Collection, Part IVb
            DECHEMA Chemistry Data Series, Frankfurt 1998

Allgemein

J. Gmehling, Present Status of Group Contribution Methods for the Synthesis and Design of Chemical Processes, Fluid Phase Equilibria 144, 37-47 (1998)

J. Gmehling, Chemical Thermodynamics: The Basis for the Synthesis, Design and Optimization of Thermal Separation Processes, 1-13, IUPAC „Chemistry for the 21st Century“ monograph, Ed. T.M. Letcher, Blackwell Science, Oxford 1999

K.N. Marsh, P. Niamskul, J. Gmehling, R. Bölts, Review of Thermophysical Property Measurements on Mixtures Containing MTBE, TAME, and Other Ethers With Non-Polar Solvents, Fluid Phase Equilib. 156, 207-227 (1999)

I. Shulgin, K. Fischer, O. Noll, J. Gmehling, Classification of Homogeneous Binary Azeotropes Ind. Eng. Chem. Research submitted

 

 

1.1 Aktivitätskoeffizientenmodelle

 

J. Lohmann, R. Joh, B. Nienhaus, J. Gmehling, Neue Entwicklungen zur Verbesserung der Vorhersagequalität und zur Erweiterung der Anwendungsgebiete der Gruppenbeitragsmethode Modified UNIFAC (Dortmund), Chem.-Ing.-Tech. 70, 138-142 (1998)

J. Lohmann, R. Joh, B. Nienhaus, J. Gmehling, Revision and Extension of the Group Contribution Method Modified UNIFAC (Dortmund), Chem. Eng. Technol. 21, 245-248 (1998)

J. Gmehling, J. Lohmann, A. Jakob, Jiding Li, R. Joh, A modified UNIFAC ( Dortmund ) Model, 3. Revision and Extension, Ind. Eng. Chem. Research 37, 4876-4882 (1998)

1.2 Zustandsgleichungen

J. Gmehling, Jiding Li, K. Fischer, Further Development of the PSRK Model for the Prediction of Gas Solubilities and Vapor-Liquid Equilibria at Low and High Pressures II, Fluid Phase Equilibria 141, 113 - 127 (1997)

Jiding Li, K. Fischer, J. Gmehling, Prediction of Vapor-Liquid Equilibria for Asymmetric Systems at Low and High Pressures with the PSRK Model, Fluid Phase Equilibria 143, 71-82 (1998)

Lisheng Wang, H. Gardeler, J. Gmehling, The Performance of EOS Models in the Prediction of Vapor-Liquid Equilibria in Asymmetric Natural Gas Mixtures, Chinese J. of Chem. Eng. 6, 213-221 (1998)

Lisheng Wang, J. Gmehling, Improvement of the SRK Equation of State with the Help of the Dortmund Data Bank Vapor-Liquid Equilibria of Petroleum Fluids, AIChE Journal 45, 1125 - 1134 (1999)

1.3 Octanol/Wasser-Verteilungskoeffizienten

G. Wienke, J. Gmehling, Prediction of Octanol-Water Partition Coefficients, Henry-Coefficients and Water Solubilities Using UNIFAC, Toxicological and Environmental Chemistry, 65, 57-86 (1998), Erratum: 67, 275 (1998)

1.4 Elektrolytsysteme

W. Yan, C. Rose, M. Topphoff, J. Gmehling, Prediction of  Vapor-Liquid Equilibria in Mixed Solvent Electrolyte Systems Using the Group Contribution Concept, Fluid Phase Equil., accepted

 

1.6 Reinstoffdaten

J. Lohmann, R. Joh, J. Gmehling, Estimation of Enthalpies of Fusion, Melting Temperatures, Enthalpies of Transition and Transition Temperatures of Pure Compounds from Experimental Solid-Liquid Equilibrium Data of Eutectic Systems, J. Chem. Eng. Data 42, 1176-1180 (1997)

1.7 Wissensbasierte Systeme

C. Möllmann, J. Gmehling, Auswahl selektiver Zusatzstoffe für die Rektifikation durch kombinierten Zugriff auf experimentelle und vorausberechnete Gleichgewichtsdaten, Chem.-Ing.-Tech. 69, 324 (1997)

J. Gmehling, C. Möllmann, Group Contribution Methods and Dortmund Data Bank - Ideal Tools for the Synthesis and Design of Chemical Processes, Proceedings of the Meeting „ Distillation & Absorption“, Maastricht 97, Ed. R. Darton, Institution of Chemical Engineers, Symp. Series No. 142, 161-173 (1997)

J. Gmehling, C. Möllmann, Synthesis of Distillation Processes Using Thermodynamic Models and the Dortmund Data Bank, Ind. Eng. Chem. Research 37, 3112-3123 (1998)

2.         Experimentelle Untersuchungen

Lisheng Wang, H. Gardeler, J. Gmehling, Model and Experimental Data Research of Natural Gas Storage for Vehicular Usage, Separation & Purifi­cation Technology 12, 35-41 (1997)

2.1 Dampf-Flüssig-Gleichgewichte

W. Yan, C. Rose, J. Gmehling, Isothermal Vapor-Liquid Equilibrium Data for the Ethanol-Ethyl Acetate-Sodium Iodide System at Five Temperatures, J. Chem. Eng. Data 42, 603-608 (1997)

A.B. de Haan, K. Fischer, M. Haacke, J. Gmehling, Vapor-Liquid Equilibria and Excess Enthalpies for Binary Mixtures of N-Methylacetamide with 1-Octene, Dipropylamine, Triethylamine, Pyridine and Methanol at 125 °C, J. Chem. Eng. Data 42, 597-602 (1997)

A. de Haan, K. Fischer, M. Haacke, O. Aufderhaar, M. Petri, J. Gmehling, Vapor-Liquid Equilibria and Heats of Mixing for Binary Mixtures of N-Methylacetamide with Aniline, Decane, Ethylene Glycol, Naphthalene, Phenol and Water, J. Chem. Eng. Data 42, 875-881 (1997)

S. J. Park, J. H. Oh, S. K. Paek, K. Fischer, J. Gmehling, Phase Equilibria and the Excess Molar Volume for the Systems Acrylonitrile + Water, Acetonitrile + Water, and Acrylonitrile + Acetonitrile, Hwahak Konghak 35 (5) 678-683 (1997)

 

W. Yan, C. Rose, Z. Ming, J. Gmehling, Isothermal Vapor-Liquid Equilibrium Data for the Acetone + Methanol + Lithium Nitrate, J. Chem. Eng. Data 43, 482-485 (1998)

W. Yan, C. Rose, Z. Ming, J. Gmehling, Isothermal Vapor-Liquid Equilibrium Data for the Acetone + Methanol + Lithium Bromide, J. Chem. Eng. Data 43, 585-589 (1998)

H. Gardeler, S. Horstmann, A. Tsuboi, S. Toba, J. Rarey, J. Gmehling, Vapor-Liquid Equilibria at Six Temperatures from 313.15 K to 402.15 K and Excess , Enthalpy Data at 363.15 K and 1.65 MPa for the System Toluene + 2,2,4-Trimethylpentane ( Isooctane ), Int. Electron. J. Phys.-Chem. Data 4, 1-10 (1998)

B. Nienhaus, U. Limbeck, R. Bölts, A. de Haan, S. H. Niemann, J. Gmehling, Vapor-Liquid Equilibria at 413.65 K and Excess Enthalpies at 323.15, 363.15 and 413.15 K for Mixtures of Benzene, Toluene, and Phenol and Benzaldehyde, J. Chem. Eng. Data 43, 941-948 (1998)

W. Yan, M. Topphoff, Z. Ming, J. Gmehling, Measurement and Correlation of Isobaric Vapor-Liquid Equilibrium Data for the Acetone + Methanol + Zinc Chloride, J. Chem. Eng. Data 44, 314-318 (1999)

B. Nienhaus, R. Wittig, R. Bölts, A. de Haan, S. H. Niemann, J. Gmehling, Vapor-Liquid Equilibria at 453.25 K and Excess Enthalpies at  363.15 and 413.15 K for Mixtures of Benzene, Toluene, Phenol, Benzaldehyde and Benzyl Alcohol with Benzyl Benzoate, J. Chem. Eng. Data 44, 303-308 (1999)

A. Heine, K. Fischer, J. Gmehling, Various Thermodynamic Properties for Binary Systems with Tertiary Ethers, J. Chem. Eng. Data 44, 373-378 (1999)

S. Horstmann, H. Gardeler, R. Bölts, J. Gmehling, Isothermal Px- and Excess Enthalpy Data for the Binary Systems Benzene + Benzonitrile and Toluene + Benzonitrile Covering a Temperature Range from 323.15 to 413.15 K, J. Chem. Eng. Data 44, 539-543 (1999)

J. Rarey, S. Horstmann, J. Gmehling, Vapor-Liquid Equilibria and Vapor Pressure Data for the Systems Ethyl tert-Butyl Ether + Ethanol and Ethyl tert-Butyl Ether + Water, J. Chem. Eng. Data 44, 532-538 (1999)

B. Strotmann, K. Fischer, J. Gmehling, Measurement of Thermodynamic Properties for the System Sulfur Hexafluoride+Water, J. Chem. Eng. Data 44, 388-392 (1999)

B. Strotmann, O. Noll, K. Fischer, J. Gmehling, Isothermal P,x Data and Excess Enthalpies for two Binary Systems, J. Chem. Eng. Data 44, 379-382 (1999)

S. Horstmann, H. Gardeler, R. Bölts, J. Rarey, J. Gmehling, Isothermal Vapor-Liquid Equilibrium and Excess Enthalpy Data for the Binary Systems Diethyl Ether + Ethyl tert-Butyl Ether, 1-Pentene + Methyl Acetate, and 2-Propene + 2-Propanol, J. Chem. Eng. Data 44, 383-387 (1999)

2.2 Azeotrope Daten

Jiding Li, J. Gmehling, Binary Azeotropic Data at Different Pressures for Systems with 2-Ethoxyethanol, 2-Methyl-1-Butanol and Dimethylcarbonate (Part 2), J. Chem. Eng. Data 43, 230-232 (1998)

2.3 Mischungsenthalpien

(siehe VLE)

2.4 Grenzaktivitätskoeffizienten

C. Möllmann, J. Gmehling, Measurement of Activity Coefficients at Infinite Dilution Using Gas-Liquid Chromatography. 5. Results for N-Methylacetamide, N,N-Dimethylacetamide, N,N-Dibutylformamide and Sulfolane as Stationary Phases, J. Chem. Eng. Data 42, 35-40 (1997)

D. Gruber, D. Langenheim, W. Moollan, J. Gmehling, Measurement of Activity Coefficients at Infinite Dilution Using Gas-Liquid Chromatography, 6. Results for Systems Exhibiting Gas-Liquid Interface Adsorption with 1-Octanol as Solvent, J. Chem. Eng. Data 42, 882-885 (1997)

D. Gruber, D. Langenheim, W. Moollan, J. Gmehling, Measurement of Activity Coefficients at Infinite Dilution Using Gas-Liquid Chromatography 7. Results for Various Solutes with N-Methyl-piperidone as Stationary Phase, J. Chem. Eng. Data 43, 226-229 (1998)

D. Gruber, M. Topphoff, J. Gmehling, Measurement of Limiting Activity Coefficients with the Help of Gas-Liquid Chromatography 8. Results for 22 Solutes in Tetraethylen glycol dimethyl ether and 18 Solutes in Triethylene glycol dibutyl ether at 303.15 K and 343.15 K, Int. Electron. J. Phys.-Chem. Data 3, 215 – 224 (1998)

D. Gruber, M. Topphoff, J. Gmehling, Measurement of Activity Coefficients at Infinite Dilution Using Gas-Liquid Chromatography, 9. Results for Various Solutes with the Stationary Phases 2-Pyrrolidone and N-Methylformamide, J. Chem. Eng. Data 43, 935-940 (1998)

D. Gruber, M. Krummen, J. Gmehling, Die Bestimmung von Aktivitätskoeffizienten bei unendlicher Verdünnung mit Hilfe der Dilutor-Technik ( Inert Gas Stripping ), Chem.-Ing.-Tech. 1999

2.5 Fest-Flüssig-Gleichgewichte

R. Joh, J. Kreutz, J. Gmehling, Measurement and Prediction of Ternary Solid-Liquid Equilibria, J. Chem. Eng. Data 42, 886-889 (1997)

J. Lohmann, R. Joh, J. Gmehling, Solid-Liquid Equilibria of Viscous Binary Mixtures with Alcohols, J. Chem. Eng. Data 42, 1170-1175 (1997)

J. Lohmann, T. Röpke, J. Gmehling, Solid-Liquid Equilibria of Several Binary Systems with Organic Compounds, J. Chem. Eng. Data 43, 856-860 (1998)

J. Ahlers, J. Lohmann, J. Gmehling, Binary Solid-Liquid Equilibria of Organic Systems Containing Different Amides and Sulfolane, J. Chem. Eng. Data 1999

2.7 Adsorptionsgleichgewichte

S. Sander, A. Schweer, J. Gmehling, Messung und Modellierung ternärer Adsorptionsgleichgewichte, VDI-Fortschrittberichte Reihe3, Nr.554, 162 (1998)

M. Sakuth, J. Meyer, J. Gmehling, Measurement and Prediction of Binary Adsorption Equilibria of Vapors on Dealuminated Y-Zeolites, Chemical Engineering and  Processing 37, 267-277 (1998)

2.12 Dichten von reinen Flüssigkeiten und Gasen sowie Gemischen

E.C. Ihmels, C. Fiege, J. Rarey, J. Gmehling, Computergestützte Messung von Flüssigkeitsdichten in einem weiten Temperatur- und Druckbereich, Chem.-Ing.-Tech. 71, 605-609 (1999)

2.13 Kritische Daten von reinen Stoffen und Gemischen

S. Horstmann, K. Fischer, J. Gmehling, Experimentelle Bestimmung von kritischen Punkten reiner Stoffe und binärer Mischungen mit einer Durchflussapparatur, Chem.-Ing.-Tech. 71 (7) (1999)

 

3.         Entwicklung von Softwaretools, Datenbanken

3.2 Datenbanken für Phasengleichgewichte sowie thermodynamische Daten von Reinstoffen und Gemischen.

M. Sakuth, A. Schweer, S. Sander, J. Meyer, J. Gmehling, Die Adsorptionsdatenbank - Datenbank und Softwarepaket für Adsorptions-gleichgewichte von Gasen und Dämpfen, Chem.-Ing-Tech. 70, 1324-1327 (1998)

M. Sakuth, A. Schweer, S. Sander, J. Meyer, J. Gmehling, Data Bank and Software Package for  Adsorption Equilibria of Gases and Vapors, Chem.-Eng-Technol. 21, 866-869 (1998)

4.         Untersuchungen in halbtechnischen Anlagen

4.1 Reaktive Rektifikation

L. Goetze, R. Geisler, A. Brehm, J. Gmehling, Esterification of Acetic Acid with Methanol Catalyzed by Amberlyst 15. I. Studies of the Microkinetics and the Reaction Equilibrium, Ind. Eng. Chem. Research submitted

T. Pöpken, R. Geisler, L. Götze, A. Brehm, J. Gmehling, Reaktionskinetik in der Reaktivrektifikation - Zur Übertragbarkeit von kinetischen Daten aus einer Rührzelle auf einen Rieselbettreaktor, Chem.-Ing-Tech. 71, 96 (1998)

4.3 Auftrennung von Enantiomerengemischen

K. Buchholz, B. Schulte, J. Gmehling, J. Martens, Separation of Enantiomers by Liquid-Liquid Counter Current Chromatography, Chem. Eng. Technol. 21, 404-408 (1998)

K. Buchholz, B. Schulte, J. Gmehling, J. Martens, Enantiomerentrennung mit der Flüssig-Flüssig-Gegenstromchromatographie, Chem.-Ing-Tech. 70, 850 (1998)


10. An-Institut »Laboratory for Thermophysical Properties« (LTP GmbH)

Das Laboratory for Thermophysical Properties (LTP GmbH) stellt eine außeruniversitäre, wissenschaftliche Einrichtung dar, die hinsichtlich der For­schung und Lehre eng mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg in Form eines An-Institutes zusammenarbeitet.

Sie arbeitet im Bereich der angewandten Forschung auf dem Gebiet der Technischen Chemie und der Verfahrenstechnik und bietet Unternehmen der privaten Wirtschaft, Verbänden und öf­fentlichen Institutionen als Dienstlei­stung die experimentelle Bestimmung von Stoffdaten an. Die durchführbaren Messungen umfassen Phasengleichge­wichte (Dampf-Flüssig-Gleichge­wichte, Flüssig-Flüssig-Gleichgewichte, Gaslöslichkei­ten, Fest-Flüssig-Gleichgewichte, Gas-Fest-Gleichgewichte), Grenzaktivitätskoeffizien­ten, Mi­schungsenthalpien, azeotrope Punkte, Dampfdruckkurven, Wärmekapa­zitäten, Dich­ten, Viskositäten, Reaktionsgleichgewichte und reaktionskine­tische Daten, jeweils in ei­nem weiten Temperatur- und Druckbereich. Fer­ner ist auch die Auswertung der experi­mentel­len Ergebnisse im jeweiligen technischen Zusammenhang Teil der angebotenen Leistun­gen.

Die Gesellschaft vermittelt auf diese Weise Lösungen für die in der industri­ellen bzw. beruflichen Praxis auftretenden Probleme durch den Einsatz je­weils effizienter aktueller Methoden und Forschungsergebnisse. Dies er­möglicht einen direkten Kenntnistransfer von wissenschaftlicher Forschung in die Wirtschaft. Andererseits führt die Bearbeitung von Problemen aus der industriellen Praxis in Kooperation mit der Universität zu einer praxisorien­tierten Ergänzung der universitären Lehre und Forschung, die sich positiv auf die Qualifikation und den beruflichen Werdegang der Absolventen aus­wirkt. Hierzu beteiligen sich die Mitglieder der Gesellschaft im Fachgebiet Technische Chemie in der Lehre (Praktikumsversuche, Vorlesung) der Uni­versität. Weiterhin bietet sie den Stu­dierenden an, praxisorientierte Ab­schlussarbeiten anzufertigen, und stellt den Kontakt zwischen den arbeits­platzsuchenden Absolventen und den potentiellen Arbeitge­bern her.